Absolute CDU-Mehrheit im Kreis – Partei legt um 4,1 auf 50,7 Prozent zu – Kethorn: „Ein Freudentag"

10. September 2001

Nachricht von Rolf Masselink aus den Grafschafter Nachrichten vom 10. Sept. 2001

Nordhorn. Die CDU hat bei den Wahlen zum Grafschafter Kreistag einen klaren Sieg eingefahren und kann im Kreistag künftig allein die Politik bestimmen: Sie legte gegenüber 1996 um 4,1 Prozent zu und holte mit 50,7 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit. Die SPD fiel um 2,6 auf 34,6 Prozent zurück und verfehlte ihr Ziel, zusammen mit kleinen Parteien eine neue Mehrheit im Kreistag zu schmieden, deutlich.

Erstmals im Kreistag vertreten sein wird die Schüttorfer Wählergruppe „Bürger für Bürger".

Im Verlaufe eines unerwartet langen Auszählmarathons kristallisierte sich gestern abend der Wahlerfolg der CDU immer deutlicher heraus. Gut zwei Stunden nach Schließung der Wahllokale waren zwar noch nicht einmal die Hälfte der 132 Wahlbezirke in der Grafschaft ausgezählt, der positive Trend für die CDU und ihr uneinholbarer Vorsprung vor der SPD waren aber zu diesem Zeitpunkt bereits klar zu erkennen.
Dennoch dauerte es noch bis 22.20 Uhr, bis Kreisvorsitzender Friedrich Kethorn im Foyer der Kreisverwaltung das vorläufige Endergebnis mit den Worten kommentieren konnte: „Das ist ein Freudentag für die Grafschafter CDU". 4,1 Prozentpunkte hinzu gewonnen, 2863 Stimmen mehr als 1996, da konnte der CDU-Kreisvorsitzende wahrlich von einem tollen Ergebnis sprechen und als Erster „seinen" bisherigen und künftigen Landrat Paul Ricken in die Arme schließen.
Für die SPD endete dieser Wahlsonntag mit einer unerwartet deutlichen Niederlage. Wie wenig es den Sozialdemokraten gelang, ihr Wählerpotenzial zu mobilisieren, zeigt nicht nur ihr Stimmanteil von 34,6 Prozentpunkten. Viel drastischer noch drücken die absoluten Stimmenzahlen die Niederlage der SPD aus: 12471 Stimmen weniger als 1996 konnten die Sozialdeokraten verbuchen.
SPD-Fraktionssprecher Gerd Will zollte der CDU Respekt für ihren klaren Sieg. Er räumte auch ein, dass es der SPD nicht gelungen sei, ihre Wähler zu mobilisieren. Die absolute Mehrheit der CDU nannte er einen Vorteil. Sie könne nun zeigen, welche Politik sie für die Grafschaft machen will und könne sich „nicht mehr hinter kleinen Gruppenpartnern verstecken".
Die CDU verfügt im Kreistag künftig über eine klare absolute Mehrheit der Sitze. Sie errang 27 Mandate, zwei mehr als bisher. Die SPD verliert zwei Sitze. Anders als bisher werden die kleinen Parteien im künftigen Kreistag als Mehrheitsbeschaffer keine Rolle mehr spielen. Zwar werden sowohl die Bündnisgrünen als auch die FDP wie bisher jeweils zwei Kreistagsmandate stellen. Die FDP konnte sogar ganz leicht auf 5,2 Prozent der Stimmen zulegen. Sie hat ihr Wahlziel damit aber ebenso wenig erreicht wie die Grünen, die um 1,7 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent zurückfielen. Kreisvorsitzender Dieter Kunert sprach von einem „sehr enttäuschenden" Ergebnis. Die Ökopartei sei nach einem „Zwischenhoch" 1996 nun auf den Stand von 1991 zurückgefallen. Kunert: „Wir müssen hart arbeiten, damit wir wieder nach oben kommen".
Die FDP wird im künftigen Kreistag ausgerechnet mit jenen beiden Politikern vertreten sein, die im parteiinternen Personenstreit der vergangenen Woche die Gegenspieler beider Lager waren: In der Obergrafschaft holte Gert Aalken das eine, in der Niedergrafschaft Jan-Herm Warsen das andere Mandat für die Liberalen. Der FDP-Kreisvorsitzende Heinrich Wübbels büßte sein Kreistagsmandat ein. Er räumte am Abend ein, die FDP habe ihr Wahlziel, die Zahl ihrer Mandate zu verdoppeln, klar verfehlt.
Bis kurz vor dem Ende der Auszählung hatte es noch so ausgesehen, als könne die FDP ein drittes Mandat gewinnen. Das aber ging schließlich an die Unabhängige Wählergemeinschaft UWG. Für sie wird Lucas Lamann wieder in den Kreistag einziehen.
Mit einem Sitz im Kreistag vertreten sein wird auch die Schüttorfer Wählergemeinschaft „Bürger für Bürger". Sie war nur in der Obergrafschaft angetreten, errang dort aber 3476 Stimmen und damit ein so gutes Ergebnis, das einem kreisweiten Stimmanteil von 2,0 Prozent entspricht.

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