„Innenstadt Bad Bentheims ist attraktiver geworden"

23. August 2001

Artikel der Grafschafter Nachrichten vom 23. Aug. 2001

Die Innenstadt in Bad Bentheim ist nach Auffassung von Bürgermeister Günter Alsmeier attraktiver geworden. ,Mehr Bürger und immer mehr Gäste fühlen sich wohl in der Innenstadt", sagte der CDU-Politiker am Dienstag nach einer Betriebsbesichtigung. ,Noch anziehender" werde das Zentrum, wenn die Stadtsanierung abgeschlossen sei

Alsmeier: ,Während der weiteren Entwicklungsplanung ist eine offene Bebauung westlich der Bahnhofstraße ergebnisoffen zu prüfen. In der Stadt wird es keinen Investitionsstau geben."

Der im Mai 1997 eingeweihte neue Rathausplatz werde von den anliegenden Gewerbetreibenden angenommen, so der Ratsvorsitzende. Den Wochenmarkt habe man ,gegen den sehr schnell überwundenen Widerstand der Marktbeschicker und einiger Bürger" mitten in die Stadt verlegt. Auch im Umfeld des Platzes habe sich inzwischen vieles entwickelt, was zur Belebung beigetragen habe. Die Familie Grossfeld hat nach Auffassung Alsmeiers mit der Eröffnung einer Gaststätte einen Coup gelandet. Der gastronomische Betrieb finde weit über die Grenzen der Stadt hinaus Beachtung. Die ehemalige ,Kaufmannsche Villa" werde inzwischen voll in die Hotelnutzung einbezogen. Außerdem sei das Stammhaus des Hotels um einen Bettentrakt erweitert worden. Auf dem ehemaligen Feuerwehrgelände stehe der Bau von 33 Wohnungen für ,Betreutes Wohnen", erstellt mit einem Kostenaufwand von 10 Millionen Mark, kurz vor dem Abschluss. Das Diakonische Werk werde vom Wochenende an die Kurzzeitpflege in dieser zentralen Lage anbieten.
In einer Presseerklärung weist der Bürgermeister noch auf weitere Projekte im Zentrum hin. So habe die Volksbank mit ihrem Neubau einen städtebaulichen Akzent gesetzt und ein Bentheimer nicht nur ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude erhalten, sondern mit dem Restaurant ,Zapata" eine Angebotslücke geschlossen. Die Einrichtung eines Cafés mit Außenterrasse bei der Burg durch die Familie Tietmeyer sei ebenfalls eine gelungene Umnutzung. Ziehe man den Kreis noch weiter, sei die Wohnanlage in der Lessingstraße zu erwähnen und das ,Betreute Wohnen" an der Diana mit ebenfalls 33 Wohnungen. Außerdem sei das DRK-Altenpflegeheim für fast 20 Millionen Mark renoviert worden.
Trotz der Strukturveränderung stünden in der Wilhelmstraße nur wenige Geschäftsräume leer, betont der Bürgermeister. Einige Nachbarstädte habe es ,schlimmer getroffen". Dies bestätige auch ein Gutachten der IHK. Danach hätten in der Grafschaft nur Bad Bentheim und Wietmarschen den Abfluss von Kaufkraft stoppen können. Der Ferienpark ,Landgut Bad Bentheim" werde die Strukturveränderung beschleunigen und für einen Nachfrageschub sorgen. Einen weiteren Anstoß für die Entwicklung der Innenstadt erwartet der Bürgermeister, wenn im Jahre 2004 das Finanzamt in einen Neubau an der Neustadtstraße verlegt wird. Die frei werdenden Immobilien seien mit den anderen städtischen Grundstücken in die Planung einzubeziehen.
Alsmeier kündigt an, auch die partielle Bebauung westlich der Bahnhofstraße auf die Tagesordnung zu setzen, weil einige Bürger und Gewerbetreibende der Innenstadt dies angeregt hätten. Die Sozialdemokraten warnte er vor einer vorschnellen Ablehnung. Die Bürger hätten einen Anspruch auf eine ernsthafte Diskussion. Weder der Rat noch seine Ausschüsse hätten sich bisher damit befasst.
Einen ,Investitionsstau" werde es nicht geben, weil die wesentlichen Käufe und Verkäufe von Immobilien durch die Grundstücks- und Erschließungsgesellschaft (GEG) erledigt würden, erklärt der Bürgermeister weiter. Die im Februar 1997 gegründete GEG habe ,sehr erfolgreich" gearbeitet. Von ihr seien aufgrund der steigenden Nachfrage fast 200 Grundstücke erschlossen und vermarktet worden. Dies sei ein Zeichen für eine günstige Preisgestaltung. Der städtische Haushalt werde nicht belastet. Erschließung und Finanzierung seien in eigener Regie der GEG erfolgt. Die Investitionen von mehr als 20 Millionen Mark würden nicht im Haushalt der Stadt, sondern über die Konten der Gesellschaft abgewickelt. Die privatrechtlich geführte Gesellschaft sei flexibler als eine Behörde. Außerdem seien die Kosten mit der kaufmännischen Buchführung besser zu überwachen.
Alsmeier reagiert mit seinen Äußerungen auf Vorwürfe der SPD, die von einem ,Stillstand" in der Entwicklung der Innenstadt gesprochen hatte (die GN berichteten). Auch der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Hermann Schulze-Berndt, kritisiert die Haltung der SPD. Echte Fortschritte in der Stadtentwicklung würden ,aus parteitaktischen Gründen" übersehen, umsetzbare Vorschläge über das Erreichte hinaus seien von der SPD-Fraktion in den vergangenen fünf Jahren im Rat nicht eingebracht worden.

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