Expertengespräch zu Ursachen der Flüchtlingskrise

26. Oktober 2015
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Ruprecht Polenz, Moderator Marcel Speker und Dr. Jochen Reidegeld (v.l.n.r., Foto: hsb)

Die Ursachen der Flüchtlingskrise standen am 26. Oktober im Mittelpunkt eines Expertengesprächs der CDU im Hotel Berkemeyer in Bad Bentheim. Ruprecht Polenz, ehemaliger Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, und Dr. Jochen Reidegeld, stellvertretender Generalvikar des Bistums Münster und Schirmherr der Aktion „Hoffnungsschimmer“, erklärten übereinstimmend, die Lösung des Syrienkonflikts sei „schwierig und kompliziert“. 

Es gebe Spannungen zwischen den USA und Russland sowie zwischen Saudi-Arabien und dem Iran.  Wahrscheinlich müsse der Diktator Assad noch eine Zeit lang an der Macht bleiben, damit mit den meisten Beteiligten eine Verständigung erreicht werde.

Dass sich die Fluchtbewegung aus Syrien zuletzt verstärkt habe, sei auf mehrere Gründe zurückzuführen, erläuterte Ruprecht Polenz.  Die Hoffnung der Menschen sei gesunken. Das Leben in den Lagern sei „zunehmend schwierig“, auch weil die ausländische Hilfe nicht ausreiche. Syrische Familien wollten für ihre Kinder eine gute Schulbildung und seien fest davon überzeugt, dass diese vor Ort nicht möglich sei.  Zudem erteilten die Nachbarländer keine Arbeitserlaubnisse.

Dr. Jochen Reidegeld berichtete von zwei Hilfstransporten ins türkisch-syrische Grenzgebiet und in den Norden des Iraks.  Insbesondere die Minderheit der Jesiden habe unter der Gewalt des IS gelitten. Viele Menschen wollten nicht in ihre Dörfer zurückkehren, weil sie ihren sunnitischen Nachbarn misstrauten.

Der stellvertretende Generalvikar betonte,  Einwanderer müssten die Werte des Grundgesetzes anerkennen. Eine Integration könne nur gelingen,  „wenn genug für die Bildung und den Spracherwerb getan wird.“  Keine Alternative gebe es zu einer Beschleunigung der Asylverfahren.

Text und Bild: Hermann Schulze-Berndt

 

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